Über die nachfolgenden Jahre gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten. 1927 bewilligte die Generalversammlung für ein neu zu gründendes Pfeifen- und Trommlerkorps einen einmaligen Zuschuss von 30,00 M.! Dafür mussten die Musiker auf dem nächsten Fest unentgeltlich spielen. Im Februar 1928 wurde zum ersten Mal eine "Uentroper Kapelle" erwähnt. Für die musikalische Begleitung des Festes bekam der Trommlerkorps 30,00 M. und war beitragsfrei, die Uentroper Kapelle 260.00 M., außerdem erhielt die Kapelle vom Wirt 2,00 M. pro Kopf und Tag für Getränke.
Doch schon wenige Jahre später wurden die vereinseigenen Musiker nicht mehr erwähnt und die Musik wieder an andere Kapellen vergeben.
Erst im Protokoll der Versammlung vom 05.08.1928 wird bekannt, dass der Schützenverein schon seit einigen Jahren im Hülshof einen Scheibenschießstand unterhielt. Bei dem Hülshof handelt es sich um den kleinen Wald, der von der Hülshofstraße zu erreichen ist. Dort wurde an zwei Sonntagen im Jahr ein Preisschießen veranstaltet.
Ein Jahr später trat ein neues Waffengesetz in Kraft und die Schützen sahen sich gezwungen, die Bedingungen zu erfüllen oder die Vogelstange ohne Kugelfang zu versetzen. Nach Erörterung verschiedener Vorschläge kam man zu keinem befriedigenden Resultat. Daraufhin wurde eine Kommission gewählt, "die in Verhandlungen mit Freiherrn v. d. Recke und dem Kreis Beckum über die Errichtung einer Vogelstange und Schießerlaubnis in den v. d. Reckschen Waldungen treten soll." Man erfüllte die Bedingungen des Waffengesetzes und veranstaltete am 31.05. und 01.06.1930 das Vereinsfest. Aus dem Vogelschießen unter neuen Bedingungen ging Fritz Heitkemper und Frau Schröer-Rehbein als Königspaar hervor. Auch der Scheibenschießstand im Hülshof wurde dem neuen Gesetz angepasst und man veranstaltete dort am 03.08.1930 ein Probeschießen. Die Musik dazu stellte der Vereinswirt M. Korte.
1931 sah man sich aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, das Vereinsfest in Frage zu stellen. Eine Abstimmung in der Generalversammlung desselben Jahres ergab, dass doch gefeiert werden sollte.
2 Jahre später kam es erneut zu einer Abstimmung, bei der über 3 Vorschläge entschieden wurde.
1. Vorschlag: Feier in alter Weise; erhielt 32 Stimmen.
2. Vorschlag: Beschränkte Feier; erhielt 7 Stimmen.
3. Vorschlag: Nichtfeiern; es wurden keine Stimmen abgegeben.
So feierte man die darauf folgenden Feste nach alter Tradition, bis das Dritte Reich 1933 mit seinen abermals neuen Gesetzen und Statuten Einfluss in die Schützenvereine nahm.
Alle Schützenvereine wurden in den deutschen Schießsportbund integriert und hatten nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie eine aktive Schießgruppe unterhielten.
Die Schießgruppe des Schützenvereins Uentrop-Haaren hatte in den ersten Jahren einige Erfolge aufzuweisen und immer mehr Schützen wollten Mitglied werden. Die Anfangseuphorie schwächte sich einige Jahre später ab, so dass der Vereinsführer Fritz Korte-Wessel seine Schützen ermahnte, sich besser als bisher an dem aktiven Schießsport zu beteiligen, da bekanntlich die Schießgruppe das "Fundament des Vereins ist und nur hierdurch das Fortbestehen des Vereins gesichert ist. Zum Glück wurde noch Freibier aufgelegt, welches die Stimmung der Anwesenden erhöhte."
Ab dem 01.01.1938 war das Vogelschießen ohne das Vorhandensein einer Schießgruppe verboten.
1939 plante der Verein den Neubau eines Tanzzeltes. Die Anträge gingen bei den zuständigen Behörden ein. Von diesem Vorgang liegen dem Verein alle handschriftlichen Unterlagen vor, selbst die Zeichnung ist im Original vorhanden. Ob dieses Zelt gebaut wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor, da mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges alle Vereinsaktivitäten abgesagt wurden. Die Genehmigung zum Bau lag dem Verein aber vor. Das letzte Fest vor dem Krieg wurde am 10. und 11. 06.1939 gefeiert. Der Festwirt hieß Wilhelm Westerhoff und das Königspaar Karl und Luise Hülsmann. Während des Krieges wurde kein Vogelschießen mehr veranstaltet, lediglich ein Preisschießen zu Gunsten des Winter-Hilfs-Werkes wurde im Hülshof durchgeführt.
Die letzte Versammlung fand am 01.02.1941 beim Gastwirt Westerhoff statt.
Nach dem 2. Weltkrieg und den schwierigen Jahren danach entschlossen sich die Schützen zu einem Neubeginn. Es wurde eine Generalversammlung am 26.02.1950 einberufen, auf der die anwesenden Schützen entschieden, kein Vogelschießen stattfinden zu lassen. Lediglich ein Kommers unter den Mitgliedern mit Frauen, Familienangehörigen sowie Bekannten sollte am Samstag für ein wenig Abwechslung sorgen. Doch am Sonntag sollte ein großer Schützenball stattfinden, um an alt hergebrachte Traditionen anzuknüpfen.
Drei Monate später entschloss man sich in der Mitgliederversammlung, doch ein Adlerschießen durchzuführen. Dieses Adlerschießen wurde mit der Armbrust ausgetragen, da es den Schützenvereinen nicht erlaubt war, mit dem Gewehr zu schießen. So wurde der erste König nach dem Krieg Avantgardist Heinrich Hölscher.